Die 0-100-Methode ist eine einfache, aber effektive Technik im Projektmanagement – besonders in der Earned-Value-Analyse -, um den Fortschritt oder die Fertigstellung einer Aufgabe zu bewerten. Dabei wird auf ein binäres Bewertungssystem zurückgegriffen, bei dem nur zwei mögliche Zustände existieren:
– 0%: Die Aufgabe wurde noch nicht begonnen oder gilt als nicht abgeschlossen. Es gibt keine Teilfortschritte, die berücksichtigt werden.
– 100%: Die Aufgabe ist vollständig abgeschlossen. Es bedeutet, dass sämtliche Anforderungen und Ziele der Aufgabe vollständig erfüllt sind.
Diese Methode unterscheidet sich deutlich von anderen Ansätzen, die den Fortschritt in Zwischenstufen messen, wie z.B. 50% oder 75%. Stattdessen liegt der Fokus auf der klaren Unterscheidung zwischen “nicht erledigt” und “erledigt”. Dadurch wird die oft subjektive Einschätzung vermieden, bei der unklar bleibt, ob eine Aufgabe wirklich zur Hälfte abgeschlossen ist oder ob noch wesentliche Arbeitsschritte fehlen.
Ein weiterer Vorteil der 0-100-Methode besteht darin, dass sie Missverständnisse in der Berichterstattung minimiert. Da keine Zwischenschritte verwendet werden, ist es leichter, die tatsächlichen Fortschritte eines Projekts präzise zu dokumentieren. Diese Methode eignet sich besonders gut für Aufgaben, die entweder in vollem Umfang abgeschlossen sein müssen, um einen Mehrwert zu bieten, oder solche, die aus Sicherheits- oder Compliance-Gründen keine halbfertigen Ergebnisse tolerieren.
In der Praxis findet die 0-100-Methode häufig Anwendung in Projekten, in denen klar definierte Aufgaben und Meilensteine gesetzt werden, bei denen Teilergebnisse nicht nützlich oder relevant sind. Sie kann in agilen wie auch in traditionellen Projektmanagementmethoden verwendet werden, wenn der Fokus auf der vollständigen Fertigstellung von Aufgaben liegt.
In verschiedenen Seminaren zum klassische und agilen Projektmanagement sprechen wir diese Methode an.